Zimmermädchen

Unter der Kastanie arbeitet meine Liebste und schreinert zwei Schuppentüren. Macht ihr Freude, totes Holz , Nut und Feder, Verbindungen sägen, denken, fluchen. Schön ist sie in ihrem Fleiß. Handwerkerstolz. Guter Arbeit seh ich immer gerne zu.
Bei der Brotzeit fischte sie besorgt Wespe um Wespe aus unseren Apfelschorlen, legte sie zum trocknen hin. Ihre eigene Freundlichkeit für fast jede Kreatur läßt mich immer staunen und macht mir das Herz weich. Ich muß dann immer grob dagegen pöbeln, aber eigentlich liebe ich sie dafür sehr.
Ich dagegen sitze nackensteif umher, Grund: Vorturnen für die Nichte. „Onkel, kannste Handstand?“ Und schon wieder von der Männereitelkeit in den Abgrund gerissen. Also bewege ich mich seit vorgestern wie ein Robot aus einem 60ger Jahre Science Fiction.

Zum Abschluß einer aus der Rubrik Handwerkerrassismus:

Der Tischler arbeitet auf den Millimeter.
Der Zimmermann arbeitet auf den Zentimeter,
und der Maurer ist froh wenn er auf dem Grundstück bleibt.

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