KSK in Gefahr

Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ berät über die Zukunft der Künstlersozialkasse
Die Sparfüchse im Bundestag haben uns Künstler auf dem Kieker. Die KSK (Künstlersozialkasse) ist in die Diskussion gekommen, ob da nicht noch welche in der sozialen Hängematte vor sich herschaukeln, und dann woll’n wir die Säcke mal aus dem geruhsamen Schlafe wecken. Klassischer Fall von Eigentor meine Herren: Wer bisher sein kleines Scherflein zur KSK trug und somit Teil der Solidargemeinschaft war, wird bald als Bedürftiger beim Sozialamt stehen. Kosten statt sparen, so wird es aussehen.
Tatsache ist, daß die Finanzierung der KSK auf wackligen Füßen steht. Die Kulturwirtschaft jammert über den steigenden Anteil am Aufkommen. Der Bund hat kein Geld. Ich laß‘ mir morgen die Zähne machen und klau mir ’ne künstliche Hüfte. Und bunker Insulin. Und was gegen Alzheimer.
Bin sauer und unsachlich. Stört mich nicht.

All denen die jetzt feixend die Händchen reiben, die mit den Ihr-habt- doch ein-tolles-Leben-lang-schlafen-und-nicht-arbeiten-Gedanken sei gesagt: Ihr würdet in einer Welt nicht überleben, in der es uns nicht gibt. Keine Sekunde, denn selbst der letzte degenerierte Heimatschnulzenschlager, der billigste Aufdruck auf eurer Kaffeetasse, das Dekor der Heizdecken auf HSE und die Fliesen auf dem Klo: All das war einmal Kunst. Ohne das lebtet ihr in den Plattenbauten von Wladiwostok.
Grau wäre die Welt.

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