Ich will nicht Pisa, ich will Weimar

Dieses und vergangenes Jahr hatte ich das Vergnügen an dem Projekt Jugend, Kultur und Schule KünstlerInnen in Schulen teilzunehmen . Ein gutes Projekt aber ich will mehr.

Klotzen nicht kleckern muß heute die Devise sein, wenn man mehr will als das, was ich hier mal Eventpädagogik nenne. Ein Künstler an der Schule ist eine gute Sache, aber vierzig Stunden sind nunmal garnichts, erst recht nicht wenn man das ganze auf 10 oder 15 Schüler verteilen muß. Mein Vorschlag: Drei Künster pro Schule, die dort ein Halbjahr arbeiten. Ein Klassenraum als Atelier, Übungsraum oder Tanzsaal, was auch immer. Dort arbeiten, sichtbar sein. Abwarten. Denn ich glaube vor learning by doing liegt eine Stufe, die ich hier mal folgerichtig als interested by watching nenne. Die kommt aber in pädagogischen Konzepten nie vor. Kinder werden immer aufgefordert etwas zu tun, von dem sie keine wirkliche Vorstellung haben. Entfremdung nicht Desinteresse ist das eigentliche Problem der Pädagogik. Nach- und mitmachen wollen ist so urmenschlich, das man eigentlich nur abwarten muß, bis die Hütte voller Kinder ist die mal was tun wollen. Voraussetzung ist aber die konzentrierte, erfüllte Arbeit, etwas, das Kinder nie erleben. Ohne Vorbilder keine Nachfolge.
Alle regen sich über die Shoppingkids auf, die durch die Einkaufswüsten der Innenstadt trödeln. Leben aber besteht aus mehr, als Freizeit und Spaß, wo wird das für sie sichtbar?

Konsum als Erlebnis ist Betrug an der Seele!

Natürlich geht das nicht, kein Geld, keine Räume, wer hat die Aufsichtspflicht, wann werden die Räume gewischt, und, und, und…. Aber als Idee gefällt mir das richtig gut. Arbeiten und teilen. Besser als unterrichten.