Going Home

Ein wunderschönes Beispiel, wie Musik wandert, sich wandelt durch Zeit und Raum, Kulturen: Das Largothema aus Dvoraks 9ter.

[audio:Symphony No. 9 – Largo.mp3]

Die kleine Melodie sammelte Dvorak in Amerika auf. Auch wenn nicht indianischen Ursprung, so doch zumindest von indianisch beeinflußter, pentatonischer Struktur. Immer mit dem Notenzettel in der Hand eilte der Böhme durch die Staaten und transscribierte was das Zeug hielt. Soweit nicht besonderes, Dvoraks war mit seiner Sammelwut auch nur trendy.

Nun gehen keine 40 Jahre ins Land und das Thema taucht wieder auf: Unter dem Titel „Going Home“ bei dem Swingposaunisten Jack Teagarden (Dem immer gerne indianische Wurzeln nachgesagt werden) .

[audio:Going Home.mp3]

Re-Importware, aber gutes Zeug.

Noch fünfzig Jahre später sitze ich ein paar Nächte da und höre abwechselnd das Teagardenarragment und das Todesröcheln meines Vaters. Bearbeite es für Klarinette, Alt-, Tenor und Barisax, zwei Trompete, Horn, Posaune, Bass und Drums. Auf der Beerdigung war die Band größer als die Trauergemeinde. Irgendwie habe ich auch diesen Gig gespielt.
Seitdem habe ich selten Lampenfieber.

Gut hören kann ich es nicht, obwohl ich es sehr mag.