Frank Köllges hat zugehört

Das Schöne ist: hier bin ich ungefragt. Das schreckliche ist das Gehen eines anderen Wanderers, Frank Köllges hat den Kampf mit dem Krebs verloren. Er starb am 01.01.2012.
Manchmal mache ich das Gedankenexperimet, um mir die Wichtigkeit einer Sache klarzumachen, und stelle mir die Welt ohne sie vor, aber immer nur bei Sachen, nie bei Menschen.
Andere, deren Beziehung enger und länger war, werden anderes sagen oder schreiben.
Ich denke die letzten Tage viel über Franks Art zu hören nach, die für mich besonders war. Nicht sein gutes Gehör meine ich, sondern jene Fähigkeit empathisch zu hören,  nicht was der Solist kann, sondern was er fühlt und will. Frank hat für mich den Kern eines Musikers gehört, das Potenzial wahrgenommen, den eigentlichen Grund des Spielens und improvisieren Wollens. In diesem Radius seiner Aufmerksamkeit habe ich mich immer geborgen und unterstützt gefühlt, und so oft Musik gespielt, die ich anderswo nicht hätte klingen lassen können.

Einmal jedes, nur einmal.
Einmal und nicht mehr. Und wir auch
einmal. Nie wieder. Aber dieses
einmal gewesen zu sein, wenn auch nur einmal:
irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar.

(R.M.Rilke Die neunte Elegie)